Was ist selbstverletzendes Verhalten?
Wenn sich Menschen selbst wehtun, Schmerzen oder Wunden zufügen, dann spricht man von „selbstverletzendem Verhalten“ (=SVV).
Es gibt viele verschiedene Arten des selbstverletzenden Verhaltens, wie z.B. das Ritzen der Haut oder das Verbrennen mit Zigaretten. Auch exzessives Sporteln oder das verweigern von Essen können Formen von SVV sein.
Warum tun Menschen das?
SVV schafft auch in Zuständen völliger, psychisch bedingter Gefühllosigkeit wieder die Möglichkeit, zu sich selbst Kontakt zu finden, indem dadurch der eigene Körper wieder gespürt wird.
Gründe für SVV gibt es unzählige, z.B. Gewalt, schlimme Erfahrungen in der Kindheit, Depressionen oder andere psychische Erkrankungen. Für manche stellt die Selbstverletzung ein Ventil dar, um Wut, Trauer oder Ängste ausdrücken zu können. Nicht zuletzt dient es manchmal auch als Signal, mit dem an die Umgebung appelliert wird!
Wer tut das?
Viele junge Menschen verletzen sich selbst. Mädchen machen es öfter und auf eine andere Art als Burschen.
Was können Lehrkräfte tun?
SVV ist meist mit Gefühlen wie Scham oder Schuld verbunden:
- Die betroffene Schülerin oder den Schüler in einem ruhigen Moment darauf ansprechen.
- Nicht vor anderen blamieren, Hilfe anbieten und für ihre /seine Situation Verständnis zeigen.
- Zuhören, wenn die Person reden möchte.
- Keine Verurteilung für das, was sie tut.
- Achten Sie auch auf die eigenen Ängste, über Selbstverletzung zu sprechen.
- Üben Sie keinen kontrollierenden Druck aus, um Wunden oder Narben gezeigt zu bekommen.
- Signalisieren Sie immer wieder Gesprächsbereitschaft, aber ohne die oder den Betroffenen zu bedrängen.
- Geduldig sein und daran denken: “Helfen kann man erst, wenn der betroffene Mensch es selber will.“
- Besteht zur/zum Betroffenen kein enges Verhältnis, dann versuchen, eine Vertrauensperson zu finden. Diese Person kann dann das Ansprechen übernehmen.
Kontakt- und Beratungsstellen
Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
Ignaz – Harrer – Straße 79
5020 Salzburg
Tel.: +43 662 4483–4511
E-Mail:
Ansprechpartner:
Leiter Priv.- Doz. Dr. Leonard Thun-Hohenstein
Bildungsdirektion Salzburg – Schulpsychologie, Bildungsberatung
Themenbereiche: Lehrer/Innengesundheit; Psychosoziale Gesundheit
Mozartplatz 8-10
5020 Salzburg
Tel: +43 662 8083-5001
E-Mail:
Internet: Schulpsychologie
Ansprechpartnerin:
HRin Mag.a Helene Mainoni-Humer
Schulärztlicher Dienst der Bildungsdirektion Salzburg
Aigner Straße 8
5020 Salzburg
Tel.: +43 662 8083-5010
E-Mail:
Ansprechpartnerin:
Dr.in Katharina Anderhuber
Ambulante Krisenintervention Salzburg
Südtiroler Platz 11
5020 Salzburg
Tel.: +43 662 433351
E-Mail:
Ambulante Krisenintervention Pongau
Hauptstraße 68-70
5600 St .Johann im Pongau
Tel.: +43 6412 20033
E-Mail:
Ambulante Krisenintervention Pinzgau
Salzachtal Bundesstraße 37
5700 Zell am See – Bruckberg
Tel.: +43 6542 72600
E-Mail:
Online-Beratung im Kriseninterventionszentrum
Themenbereich: E-Mail-Beratung
Internet: http://www.kriseninterventionszentrum.at/index.htm
Telefonhotline
Montag bis Sonntag von 0:00 bis 24:00 Uhr (rund um die Uhr)
Salzburg:
Tel.: +43 662 433351
Pongau:
Tel.: +43 6412 20033
Pinzgau:
Tel.: +43 6542 72600
Rat auf Draht
Tel.: 147 (rund um die Uhr)
Internet: www.rataufdraht.at
Kostenlose, anonyme Beratung per Mail
Internet: www.schueler-notruf.de
Telefonnummern von Beratungsstellen für „Hilfe in seelischen Krisen“ in Wien, Österreich und international
Internet: www.notruf.at/branchen/sozial.htm
Informationsstelle für Psychotherapie in Salzburg
Wolf-Dietrich-Straße 13/2.Stock
5020 Salzburg
Tel.: +43 662 823825
Internet: www.psychotherapie.at/slp/
Beratung für junge Menschen
Stadt Salzburg
Mirabellplatz 5
Tel.: +43 662 876521
Elisabethstr. 10
Tel.: +43 662 876183
St. Johann im Pongau
Kirchengasse 2
Tel.: +43 6412 20379
Zell am See
Bräuschmiedsteig 4
Tel.: +43 6542 73223
Tamsweg
Bahnhofstr. 17
Tel.: +43 676 87466757
Onlineberatung:
Internet: www.kirchen.net/beratung
Workshops, Projekte, Trainings
Selbstverletzung / depressive Störung
Thema des Angebotes: Wenn sich SchülerInnen ritzen, wenn andere das cool finden, Jugendliche mit Depressionen
Ziele: LehrerInnen kennen die Anzeichen und können diese deuten, sie beachten im Lösungsansatz das ganze System, sie vernetzen sich mit externen Hilfsangeboten, sie erweitern ihre Gesprächs- resp. Beratungskompetenz.
Kontakt: Internationale Fachstelle für Gewaltprävention, Krisenintervention und Trauerbegleitung
Herbstackerstraße 68
CH-8472 Seuzach
Tel.: +41 7979 42900
E-Mail:
Internet: www.edyoucare.net
Ansprechpatner:
Projektleiter KrisenKompass; Geschäftsführer: Christian Randegger
Das gesamte Angebot lässt sich in vier Punkten zusammenfassen:
- Wir schulen Lehrpersonen, Pädagogen, Notpsychologen, Peers usw. im Umgang mit schweren Krisen (z.B. Todesfall eines Mitarbeiters, Lernenden, Angehörigen; Mobbing, Gewaltandrohung, Selbstverletzung usw.).
- Wir zertifizieren Bildungsorganisationen/Unternehmen/Institutionen im Bereich Krisenmanagement oder beraten bei der Erstellung ihres örtlichen Krisenkonzeptes. Je nach Bedürfnissen stehen die passenden MitarbeiterInnen zur Verfügung.
- Wir begleiten in akuten Krisen und vernetzen mit örtlichen Hilfsorganisationen.
- Wir bieten in Ergänzung zum KrisenKompass, dem Handbuch für den Umgang mit schweren Krisen unzählige Links, Downloads und Literaturangebote für CH, D und A
Informationsmaterial
Literaturtipps:
Ackermann S., Selbstverletzung als Bewältigungshandeln junger Frauen, Frankfurt/Main 2002.
Blobel B., Rote Linien. Würzburg 2001
Eckhardt A., Im Krieg mit dem Körper. Autoaggression als Krankheit. Hamburg/Reinbek 1994
Jelinek E., Die Klavierspielerin, Hamburg/Reinbek 1983
Smith G./Cox D. /Saradjian J.; Selbstverletzung. Ein Ratgeber für betroffene Frauen und ihre Angehörigen. Zürich 2000.
Sachse U., Selbstverletzendes Verhalten: Göttingen 2002.
Weiterführende Informationen:
- Erfahrungsberichte, Forum, Chat, Hilfe zu selbstschädigendem Verhalten von und für Betroffene und Angehörige www.rotelinien.de; www.rotetraenen.de
- Selbstverletzendes Verhalten – was man darüber wissen sollte! Schüler/innengesundheit - Schulpsychologie - Bundesministerium Bildung, Wissenschaft und Forschung