WEBINAR 1: SCHULE ALS SICHERER ORT
Sexualisierte Gewalt ist eine Gewaltform, die meist keine körperlichen Spuren hinterlässt. Die Manipulation und Machtausübung der Täter:innen, die zu über 90 % aus dem nahen sozialen Umfeld der Kinder kommen, lassen Kinder jedoch „stille Schreie“ aussenden.
Folgende Fragen werden im Webinar beantwortet:
- Welche Symptome können auf sexuellen Missbrauch hinweisen?
- Wie reagiere ich bei einem vagen Verdacht?
- Wann muss man eine Gefährdungsmitteilung an die KJH machen?
- Was tun, wenn mich das Verhalten einer/s Kolleg:in irritiert?
- Was hat Sexualerziehung mit der Prävention sexualisierter Gewalt zu tun?
- Wo erhalte ich als Lehrkraft Unterstützung?
- Kinderschutzkonzepte am Beispiel der Leitlinie für Salzburger Schulen
Laut UNICEF (2014) betrifft sexualisierte Gewalt jedes 4. Mädchen und jeden 7.-8. Buben.
Gehen Sie davon aus, Kinder in Ihren Klassen zu betreuen, die sich in Missbrauchsdynamiken befinden. Werden Sie DIE kompetente erwachsene Person für Kinder, die helfen kann. Wir unterstützen Sie dabei!
Das Webinar richtet sich selbstverständlich auch an Leiter*innen, Beratungslehrer*innen und Hortpersonal/Nachmittagsbetreuung sowie Tageseltern.
WEBINAR 2: Sexualpädagogik in der Volksschule
Ein Webinar zur Unterstützung von Lehrer/innen
Seit 1970 ist „Aufklärung“ ein Unterrichtsprinzip an den österreichischen Schulen. Erfreulicherweise hat sich seit damals einiges geändert: Stellte sich das Bildungssystem in den 70ern noch die Frage, was Kinder alles wissen dürfen, so geht es heute darum, was sie alles wissen sollen, damit sie später eine selbstbestimmte Sexualität leben können.
Die Themenkreise haben sich erweitert – z. B. um geschlechtliche und sexuelle Vielfalt oder Pornografie und digitale Medien.
Der Grundsatzerlass Sexualpädagogik aus 2015 verpflichtet Lehrpersonen, eine altersgerechte sexuelle Bildung in unterschiedlichsten Schulstufen zukommen zu lassen. Leider bringt ein Erlass jedoch noch keine Qualifikation.
Viele Lehrkräfte haben es schlicht nicht im Studium gelernt, wie man altersgerecht und dabei angst- und stressfrei und „unaufgeregt“ über Sexualität spricht. Vielen ist nicht bewusst, welch wichtigen Stellenwert dies in der Prävention von sexuellem Missbrauch einnimmt.
Wir machen seit 2004 sexuelle Bildung und Prävention sexueller Gewalt an Salzburger Schulen. Jedes Jahr werden unsere Wartelisten länger, wir können weit nicht alle Kinder erreichen.
Deshalb möchten wir Sie, liebe Lehrer/innen, unterstützen, indem wir ihnen in kostenlosen Webinaren aktuelle Infos zu aktuellen Themen geben, Ihnen Methoden zeigen, die Sie im Unterricht einsetzen können. Wir möchten mithelfen, Angst und Scheu vor dem Thema abzubauen und die Freude in den Vordergrund zu stellen.
Ganz nach dem Motto: „Man kann das lernen“ tragen wir dazu bei, dass jetzige Generationen eine bessere Aufklärung als die der 70er-Jahre erhalten.
WEBINAR 3: (VERDACHT AUF) SEXUELLE GEWALT AN KINDERN IN DER EIGENEN INSTITUTION.
„Für sie_ihn hätte ich die Hand ins Feuer gelegt“
- Wissen über Strategien, Manipulation und Dynamiken.
- Was erschwert / erleichtert das Wahrnehmen und Aufdecken?
- Welche Elemente eines Kinderschutzkonzeptes helfen hierbei?
- Welche Unterschiede gibt es bzgl. Tätern und Täterinnen?
Ein Verdacht auf sexuelle Gewalt innerhalb einer Institution stellt eine äußerst ernste und herausfordernde Situation dar.
Es erfordert rasches, professionelles und empathisches Vorgehen, um sowohl die betroffene Person zu schützen als auch die Person unter Verdacht zur Rechenschaft zu ziehen.
Hierbei hilft Wissen um Manipulationsdynamiken und Möglichkeiten der Prävention: wie kann man es Menschen, die eigene Bedürfnisse auf Kosten von Kindern befriedigen möchten, möglichst schwer machen, in der eigenen Institution Fuß zu fassen?
Das Webinar setzt ein Grundwissen über sexualisierte Gewalt / sexuellen Kindesmissbrauch sowie ein Verständnis für Kinderschutzprozesse und -konzepte voraus. Dies erlangen Sie u.a. in unseren Webinaren „Sicherer Ort“ und „Kinderschutzprozesse“
WEBINAR 4: professionelle kinderschutz-prozesse in gang bringen
Ein Kinderschutzkonzept ist ein umfassender Plan, der dazu dient, Kinder vor jeglicher Form von Gewalt, Misshandlung und Vernachlässigung zu schützen.
Es ist ein wichtiger Bestandteil in Einrichtungen, in denen Kinder betreut werden, wie zum Beispiel Kindergärten, Schulen oder Jugendzentren.
- Was ist ein Kinderschutzkonzept?
- Wer benötigt eines?
- Konzepterstellung bedeutet Arbeit: wozu sollten wir die machen?
- Wie lange dauert die Entwicklung und Umsetzung/Implementierung?
- Wer ist dafür verantwortlich?
Warum ist ein Kinderschutzkonzept wichtig?
- Schutz der Kinder: Es stellt sicher, dass Kinder in einem sicheren Umfeld aufwachsen können.
- Prävention: Es hilft, Gewalt und Misshandlung zu verhindern.
- Handlungssicherheit: Es gibt Mitarbeiter*innen klare Handlungsanweisungen im Verdachtsfall.
- Transparenz: Es schafft Transparenz und zeigt, dass der Schutz von Kindern in der Einrichtung ernst genommen wird.
Welche Vorteile hat ein Kinderschutzkonzept für die Einrichtung?
- Qualitätssiegel: Ein gutes Kinderschutzkonzept ist ein Qualitätssiegel für die Einrichtung.
- Rechtliche Absicherung: Es kann im Falle von Vorwürfen rechtlich schützen.
- Mitarbeiter:innenzufriedenheit: Es stärkt das Vertrauen der Mitarbeiter*innen in die Einrichtung.
Weiters gibt es seit 2025 eine FORTBILDUNG KINDERSCHUTZRICHTLINIE VOLKSSCHULE
Polaschek: „Zero Tolerance – kein Platz für Gewalt in der Schule“. (SN 3.9.24)
Ab dem Schuljahr 24/25 sind die Schulen bundesweit dazu angehalten mit Hilfestellung des Ministeriums eigene Kinderschutzkonzepte zu entwickeln.
Bildungsdirektion Salzburg:
Wie kann sich „Schule“ gewaltfrei aufstellen bzw. es allen Beteiligten erleichtern, sich bei Bedarf Hilfe und Unterstützung zu holen?
Die „Kinderschutzrichtlinie an Salzburger Schulen“ soll dazu beitragen, dass Schulen ein Ort der Gewaltfreiheit, des gegenseitigen Respekts und der Wertschätzung bleiben.
Mit der „Kinderschutzrichtlinie an Salzburger Schulen“ wird das Anliegen verfolgt, Gewalt in allen Formen aus der Tabuzone zu holen und eine klare Position „wider die Gewalt“ zu beziehen.
Ziele sind:
- Etablieren des Schulstandortes als Ort der Gewaltfreiheit, des gegenseitigen Respekts und der Wertschätzung.
- Implementierung eines Beschwerdemanagements und einer positiven Fehlerkultur.
- Umsetzung universeller, alters- und zielgruppenspezifischer Präventionsarbeit.
- Frühzeitiges Erkennen von Gefährdungslagen sowie rasche und effiziente Intervention inkl. Ergebniskontrolle.
Das Handbuch (Teil1) bietet die fachliche Grundlage zu Gesetzen, gesellschaftlichen und psychosozialen Faktoren sowie methodisch-didaktischen Inhalten.
Der Umsetzungsteil für den Schulstandort (Teil 2) bildet einen Leitfaden für die individuelle Bearbeitung in der Schulgemeinschaft.
Wir helfen den Schulen im Bundesland Salzburg bei der Umsetzung der Kinderschutzrichtline der Bildungsdirektion.
Ab November bieten wir 5-stündige Veranstaltungen für alle Mitarbeitenden der Primarstufe: Direktion, Lehrkräfte, Nachmittagsbetreuung, Reinigungskräfte, Hausmeister etc.
Sie erfahren
- über die unterschiedlichen Gewaltformen, deren Ursachen und Dynamiken,
- über die Möglichkeiten der Prävention auf struktureller/organisationaler Ebene
- über Notfallpläne bei (Verdacht auf) Kindeswohlgefährdung
Reflektieren Sie gemeinsam im Team Ihre Zugänge und Handlungen zu Themen wie
- Nähe und Distanz
- Melde- und Beschwerdemöglichkeiten
- Partizipation und Mitbestimmung
- eigene Macht
- Professioneller Umgang mit Sexualität
- mögliche Risiken Ihrer Einrichtung in Bezug auf Gewalt
Sie erarbeiten einzelne Bausteine der „Kinderschutzrichtlinie für Salzburgs Schulen“ und erhalten eine Step-by-Step-Anleitung für die weitere Vorgehensweise.
Dauer: 5 Stunden Arbeitszeit (inkl. Pause)
Alle Webinare sind kostenlos, da von Bundeskanzleramt gefördert. Zoomlink wird nach Anmeldung (unten) zeitnah zum Tag des Webinars versandt. Das Webinar findet ab einer Anzahl von 10 Teilnehmenden statt.
Mit diesem Link erhalten Sie auch Zugriff auf unsere virtuelle Pinnwand mit vielen hilfreichen Links, die Broschüre für Fachkräfte sowie eine Teilnahmebestätigung.
Referentin: Gabriele Rothuber, Geschäftsführung Fachstelle Selbstbewusst und Kolleg:innen
Für Eltern bieten wir ebenfalls kostenlose online Infoabende an.
Geben Sie diese Informationen gerne an Eltern weiter!